Der Mosel-Camino (oder Moselstieg) ist seit 2008 Teil des Jakobus-Pilgerweg nach Santiago de Compostela.
Wir sind am Morgen vom Campingplatz aus gestartet. Mit leichten Rucksäcken in den wir einige Sachen gepackt haben, von denen wir seit dem Jakobsweg in Spanien wissen, dass es gut ist sie dabei zu haben - Tape und Pflaster, Wasser und Picknick für uns und Enni, ein Messer etc. Enni haben wir uns abwechselnd an einer langen Leine um den Bauch geschnallt. Und los ging es.
Hätte ich gewusst, was mich erwartet, wäre ich wohl nicht in die Berge gegangen.
Also sind wir fröhlich in die Berge und die erste Station war ein wunderschöner Aussichtspunkt, mit einem Aussichtsturm, auf dem man eine ganze Moselschleife sehen kann. Enni und ich sind nur 2 Stockwerke hinaufgegangen, da Enni dort nicht weiter wollte. Danke Enni,, war mir sehr recht, denn die Treppen waren Gitter, durch die man durchsehen kann. Nicht wirklich mit meiner Höhenangst kompatibel. Aber die Aussicht war auch hier schon super schön! Jörg ist ganz bis nach oben und hat tolle Fotos gemacht.
Weiter ging es hinauf. Unterwegs trafen wir dann einen Winzer mit dem wir ein interessantes Gespräch hatten. Weiter durch schöne Wälder kamen wir an einem wundervollen Aussichtspunkt an, an dem eine Vesperhütte stand. Hier haben wir gegessen und einige nette Leute kennengelernt.
Dann ging es weiter auf dem Moselstieg. Und plötzlich lief der Weg nur 60-70 cm breit direckt auf dem Bergkamm entlang. Zu beiden Seiten ging es abwärts. Puh, wer mich kennt, weiß, dass ich mich immer wieder meiner Angst stelle, also tief durchatmen und durch! Langsam und achtsam ging es weiter. Jörg mit Enni voraus. Und ich/wir haben es geschaft. Nach einer kurzen Pause und einem Schnack mit zweit weiteren Wanderin en ging es weiter. Jetzt ging es bergab und der Weg war nur noch 30-40 cm breit und z. T. zerklüftete. Rechts an der Wand waren nur noch rostigen Seilaugen ohne Führungsleine und links ging es steil bergab! Ich war froh meine Stöcke dabei zu haben. Mein Herz schlug wie wild, mir war heiß, ich zitterte und ich war echt den Tränen nah. Umdrehen war auch nicht besser. So ging ich Zentimeter für Zentimeter, unter Jörgs beruhigenden Worten und mit extremer Achtsamkeit diesen Weg. Danke mein Schatz!
Und nach einer Ewigkeit wurde der Weg endlich breiter. Geschafft! Unten angekommen haben wir uns erst einmal auf einer Bank ausgeruht und unser Picknick verschmackuliert.
Als wir am abend wieder auf dem Campingplatz waren, sind wir drei zum Abkühlen an und in den Bach gegangen. Enni liebt mittlerweile das Toben im Bach.